Die neueren Kryptowährungen sind nicht nur als Bezahlsystem aufgebaut. Kreative Programmierer sehen im digitalen Geld mehr als nur eine dezentrale Plattform, in der Interessierte, Geld von A nach B transferieren können – ohne zentrale Behörden. Den deutschen Lisk-Gründer Max Kordek faszinierte die Blockchain-Technologie, als er zum ersten Mal mit dieser in Berührung kam. Ab diesem Zeitpunkt konzentrierte er sich darauf und beschäftigte sich mit verschiedenen Krypto-Netzwerken.
Heutzutage engagiert er sich stark, der Branche mit einem leicht zu handhabenden „Sidechain Development Kit“ zu helfen. Dafür werden sogenannte Sidechains verwendet, damit nicht die kompletten Daten auf einer einzigen Blockchain angesammelt werden. Das würde die dezentrale Datensammlung sehr schnell aufbauschen. Mit diesem System haben Programmierer viele Freiheiten, da die Sidechain nach eigenen Bedürfnissen modifiziert werden kann.
Lt. Max Kordek ist Lisk (LSK) die erste Plattform, die eigene Sidechains für die Entwicklung dezentraler Apps möglich macht. Die Anwendungsplattform erlaubt die Steuerung von Geschäftsprozessen („Business Intelligence“). Entwickler können auf der Plattform, dezentrale Anwendung generieren, verteilen und administrieren. Zusammen mit Oliver Beddow und einem engagierten Team hat Max Kordek 2016 eine dApp-Plattform für Java Script entwickelt, die in der Blockchain reibungslos abläuft.
Die LSK-Blockchain basiert auf der JavaScript-Programmiersprache. Dies spricht speziell Programmierer und Entwickler an, womit diesen der Wechsel in die Blockchain-World erleichtert wird. Mit der bestehenden Programmiersprache ermöglicht das dezentrale Netz die Programmierung von decentralized applications (dApps) in JavaScript.
Der Vorteil dabei ist, dass Entwickler nicht erst eine Programmiersprache in der Blockchain erlernen müssen, sondern gleich mit der Anwendung starten können. Bei Lisk können neben der Mainchain (Hauptblockchain) x-beliebig weitere Sidechains (Nebenblockchains) existieren. Sie werden als sogenannte Forks von der Hauptblockchain abgezweigt und können neben dieser weiteragieren. Die Lisk-Mainchain verknüpft alle Nebenblockchains zu einem verbundenen System, indem die auf LSK basierenden Blockchain-Anwendungen durch Sidechains implementiert werden.
Die Dezentralität von Lisk wird von der Mainchain sowie allen Sidechains ausgeführt. Dieses Ökosystem nennt LSK „Blockchain Application Platform“. Dafür stellt die Kryptowährung das in JavaSkript programmierte Lisk App SDK zur Verfügung. Sozusagen eine Entwicklungsumgebung mit der Sidechain-Programmierer ihre Vorstellungen auf der Blockchain-Architektur von Lisk einsetzen können.
Dies schließt Bausteine von der Validierung der Blockchain bis zum Interface ein. Hierfür nutzt Lisk den Delegated Proof of Stake (DPoS), den Dan Larimer für BitShares entwickelt hat und den auch andere Kryptowährungen nutzen. Um den Konsens auf demokratische und gerechte Weise zu lösen, bedient sich der DPoS der Kraft der Zustimmung von Interessengruppen. Alles was auf der Blockchain passiert, kann über ausgesuchte Delegierte entschieden werden. Das DPoS von Lisk arbeitet in einer Abfolge von Runden. Jede Runde besteht aus 101 gesonderten Blöcken. Es leisten 101 Delegierte engagierte Unterstützung zur Netzwerksicherheit. Das „Delegat“ ist ein spezielles Konto. Hier müssen sich Delegierte in dieser Eigenschaft registrieren, dies setzt eine Anmeldegebühr voraus.
Die auf der Lisk-Blockchain erstellten Anwendungen werden dApps genannt. Sie verteilen sich über das gesamte Netzwerk und sind auf keinem zentralen Server stationiert. Obendrein haben sie den Vorteil, dass sie rund um die Uhr und global abgerufen werden können. Sie sind vergleichbar mit Smart Contracts, verfügen jedoch über eine höhere Benutzerfreundlichkeit.
Lisk stellt Komponenten bereit, damit andere Entwickler nach Ermessen neue Systeme konstruieren können. Und alle bleiben mit der Mainchain verbunden und sind zudem untereinander kompatibel. Alle Anwendungen sind in einem Anwenderregister verzeichnet, indem auch neue Projekte angemeldet werden. Direkte Vorgaben dafür gibt es von den Lisk-Programmierern nicht.
Ein Mining ist bei Lisk nicht angedacht. Die Lisk-Methode nennt sich „Fording“, auf Deutsch Schmieden und basiert auf den D-Proof of Stake-Algorithmus. Hier sind die Teilnehmer nicht an der Erzeugung von Münzen beteiligt, stattdessen nur bestimmte Delegierte, die aus 101 Personen bestehen. Die restlichen Teilnehmer stimmen für diese Delegierten und bekommen dafür eine Münze. Die Coins, die die Delegierten „An-Schürfen“ werden daraufhin verteilt. Die Verteilung richtet sich danach, wie viele Token im Wallet des Wählers gehalten werden (Stake).
Die Absicht von Lisk ist es, weltweit viele Entwickler für die Arbeit in der Lisk-Blockchain zu interessieren. Besonders Unternehmen, die an innovativen Anwendungen und Programmen interessiert sind, sollen sich angesprochen fühlen. Die Lisk-Blockchain ist äußerst flexibel und einfach bedienbar und die Mainchain ist nicht durch Sidechains eingeschränkt. Durch ständiges Hinzufügen neuer Sidechains wird die Blockchain mächtig. Da die Sidechains parallel zur Hauptchain laufen, bleibt Lisk stabil und wird nicht aufgebläht.
Enwickler weltweit könnten Anwendungen für LSK konstruieren, testen und öffentlich machen, indem sie die Lisk-Infrastruktur nutzen. Und das Ganze könnte zu einer riesen großen Community werden.