Neo: Überblick und Hintergründe

Hinter dem Konzept von NEO stehen das Unternehmen Onchain sowie der Technik-Experte Da Honfrei. Das in Shanghai gestartete Projekt erfuhr seinen Start im Herbst 2016. Starthilfe erhielt das Konzept durch eine Crowdfunding-Finanzierung für kleine und mittelständische Start-ups. 

 

Der Vorgänger AntShares trägt den neuen Namen NEO seit Anfang August 2017. Der jungen virtuellen Währung ist es innerhalb kurzer Zeit gelungen, unter die 10 wichtigsten Kryptowährungen zu gelangen. Mit der Umbenennung erhält NEO auch eine Reihe neuer Funktionen. Im Zusammenhang mit der Smart Economy werden ein neuartiges Vertragssystem sowie ein neues Multi-Chain-Protokoll entwickelt. 

 

Neo: Überblick und Hintergründe

Das NEO zugrunde liegende Finanzierungsmodell nennt sich Initial-Coin-Offering (ICO). Dies ermöglichte dem Projekt nach dem Start die Generierung von etwa 4,5 Millionen US-Dollar. Der Vorgang ist von Banken unabhängig und kommt zum größten Teil ohne Regulation aus. Anders als bei Banken oder Venture-Kapitalgebern wendet sich dieses Start-up-Projekt unmittelbar an seine möglichen Investoren. 

 

SAFE hatte kein  Initial-Coin-Offering (ICO)
Kein ICO bei SAFE

Anders als NEO hatte der Safecoin kein ICO



NEO hat Paralellen zu Ethereum

Trotz der Parallelen zu Ethereum unterscheidet sich NEO in wesentlichen Punkten von der bekannten Kryptowährung. NEO ermöglicht die Generierung digitaler Wertgegenstände. Ähnlich wie das nah verwandte Ethereum verfolgt NEO ein dezentrales Konzept.

 

Dazu gehören so genannte Dapps, das heißt dezentralisierte Apps sowie Smart-Contracts unter Nutzung der Blockchain. Der verwendete Algorithmus ist der delegated-Byzantine-Fault-Tolerance-Algorithm (dBFT). Diesem Algorithmus ist eine schnellere Abwicklung sowie eine höhere Sicherheit verglichen mit den üblichen Proof-of-Work (PoW)- oder Proof-of-Stake-Algorithmen (PoS) eigen. Darin findet sich ein wesentlicher Unterschied zu Ethereum, das noch mit PoW- oder PoS-Algorithmen arbeitet. 

 

Neben dem Geschwindigkeits- und Sicherheitsvorteil erkennt dBFT, anders als herkömmliche Algorithmen, grundsätzlich beide Seiten der Blockchain. Sowohl die Nutzer als auch die professionellen Node-Betreiber werden erkannt. Voraussetzung für die Ausführung von Smart-Contracts ist der als GAS bekannte Treibstoff für die NEO-Blockchain. Das Prinzip ähnelt dem des Ether bei Ethereum. 

 

NEO bietet die Möglichkeit, die smarten Vorgänge mit verschiedenen Programmiersprachen zu schreiben. Während Ethereum sich auf Solidity beschränkt, unterstützt NEO auch Go, Java, Kotlin, Microsoft, Python und einige Programmiersprachen mehr. 

 

Eine weitere Neuerung des NEO-Konzepts findet sich hinsichtlich der Compliance. Die virtuelle Währung verfügt über die Varianten Anti-Money-Laundering (AML) sowie Know-your-Customer (KYC). Auf diese Weise ist die Überprüfung der persönlichen Daten von Neukunden möglich. Das noch junge Projekt arbeitet in der Forschung und Entwicklung mit Microsoft zusammen und plant eine stetige Fortentwicklung und Optimierung der eigenen Funktionalität. Zusammenarbeit betreibt NEO zudem mit den Blockchain-Experten Wancor und Wings. 


Digitalisierung von Vermögenswerten

Mit Ethereum hat NEO die Zielsetzung gemeinsam, dass mit der Blockchain Vermögenswerte digitalisiert und im Anschluss auf der Blockchain zum Handel angeboten werden sollen. Zu den digitalisierten Vermögenswerten können etwa Fiat-Währungen, Immobilien oder Wertpapiere gehören.

 

Das Konzept von NEO sieht vor, dass jeder Inhaber der NEO-Coin direkten Zugang zur eigenen Blockchain hat. Die Plattform lässt sich auf diese Weise individuell für die eigenen Zwecke nutzen. Anlegern wird zudem ein gewisses Mitbestimmungsrecht eingeräumt. Ähnlich wie Anteilseigner auf einer Hauptversammlung können NEO-Investoren an Abstimmungen beteiligt werden. Diese können sich etwa um die künftige Ausrichtung des Konzepts oder Portals drehen. Anleger haben zudem die Möglichkeit, eine Art von Dividende zu bekommen, insofern, als in der NEO-Wallet bestimmte Coins in Form von GAS generiert werden können. 

 

Damit Nutzer mit NEO handeln können, ist zunächst eine Wallet anzulegen, die diese virtuelle Währung verwalten kann. Das Halten von NEO in einer Wallet ist auch die Voraussetzung zur Generierung von GAS. Im Zusammenhang mit dieser Generierung ist von Claiming die Rede. Es existieren mehrere Möglichkeiten der Einrichtung einer Wallet.

 

Die offizielle Web-Wallet wird auf der Webseite von NEO angeboten und lässt sich dort herunterladen. Sie wird für das NEO-Trading empfohlen. Ebenso besteht die Möglichkeit der Einrichtung einer Wallet auf Neo-Tracker, eine leichte Web-Wallet, mit der NEO-Besitzer mit der Blockchain interagieren können. Nach der Erstellung der Wallet auf NEO-Tracker erhalten Nutzer einen Keystore-File. Mit einem selbst erstellten Passwort ist anschließend jederzeit der Login in die Wallet möglich.

 

Ebenso besteht die Möglichkeit einer Paper-Wallet. Mit dieser ist eine Offline-Aufbewahrung der NEO möglich, sodass sie gegen einen Online-Zugriff geschützt sind.  In der Wallet stehen Nutzern mehrere Sektionen zur Verfügung: Zum einen wird die aktuelle Menge an NEO und zum anderen die aktuelle Menge an GAS angezeigt.

 

Die Lagerung von NEO ermöglicht die Generierung beziehungsweise das Claiming von GAS. Die Transfer-Sektion ermöglicht das Senden und Empfangen von NEO. Die Detail-Sektion ermöglicht beispielsweise Einblick in die Wallet-Adresse, das Herunterladen der Keystore-Datei oder das Sichtbarmachen sowie den Ausdruck des Private Keys. 


Fazit und mögliche Entwicklungstendenz

Angesichts der zahlreichen Innovationen auf den Märkten für Kryptowährungen sind Aussagen über den NEO-Kurs und seine künftige Entwicklung schwierig. Ebenso lassen sich nur schwer Prognosen über die Beständigkeit der Währung treffen.

 

Die Zusammenarbeit mit großen Namen und die intensiv betriebene Forschung und Entwicklung halten das junge Konzept allerdings spannend. Neben den starken Kooperationspartnern profitiert NEO zudem von seiner Etablierung auf dem chinesischen Markt für Kryptowährungen.

 

Dieser erfreut sich in China einer längerfristig positiven Marktentwicklung, wobei Analysten aus Deutschland ihm weiteres Wachstum zutrauen. Als aussichtsreich gilt zudem die in Relation zu Ethereum noch geringe Marktkapitalisierung, in der weiteres Potenzial steckt.